Wer in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts Ski fahren gelernt hat, hatte es, was die Typenauswahl angeht, relativ einfach. Es gab den Alpinski, der je nach Können länger oder kürzer war, einen aber auf jeden Fall in der Körpergröße überragte. Kein Wunder, dass just zu dieser Zeit das Snowboarden begann, aber auch solch Seltsamkeiten wie Monoskifahren oder das Swingbo, eine Art Skateboard, das auf Skiern montiert war. Als das Snowboard immer mehr um sich griff, reagierte die Skiindustrie und erfand die einfach zu fahrenden Carver. Heutzutage gibt es praktisch für jedes Können, für jede Pistensituation einen eigenen Skityp, von denen wir uns die gebräuchlichsten in den nächsten Absätzen ansehen wollen.
Allroundcarver
Wie der Name schon andeutet, wurden die Allroundcarver für ein breites Nutzungsspektrum ohne besondere Stärken und Schwächen entwickelt, Sie sind unter den unterschiedlichsten Pistenbedingungen für den geübten Einsteiger bis zum ambitionierten Hobbyläufer einfach zu fahren. Je nach Können wählt man die Länge, abhängig von der Körpergröße von kurz bis in den mittleren Bereich.
Slalomcarver
Für Personen, die die Carvingtechnik schon einigermaßen beherrschen, eigenen sich die kurzen Slalomcarver. Die starke Taillierung und die Torsionssteifigkeit bieten die Möglichkeit enge Kurven dynamisch zu fahren. Die Ski sind für einen mittleren bis hohen Geschwindigkeitsbereich ausgelegt.
Racecarver
Im Gegensatz zum Slalomcarver sind die Racecarver kaum tailliert und sollten mindestens Körperlänge haben. SIe eignen sich für den fortgeschrittenen Skifahrer. Ihr Potenzial reizt man am besten bei hohe Geschwindigkeiten aus.
Crosscarver/Sportcarver
Egal, wie man sie benennt oder unterteilt, diese Skikategorien bezeichnen sportlich schnelle Modelle für höhere Geschwindigkeiten. Der Sportcarver kommt eher aus dem Bereich der Allrounder, der Crosscarver sieht sich mehr als die abgespeckter Version eines Rennskis, die Grenzen zwischen den beiden verschwimmen. Gefahren werden sie mit mittlerer (Sportcarver) bis obere (Crosscarver) Länge.
Allmountainski
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Den Allmountainski kann man sich als eine breitere Version der Allround- oder Sportcarver vorstellen. Sie sind auf der Piste nicht ganz so exakt zu fahren, dafür verleihen diese Bretter im Tiefschnee mehr Auftrieb und damit ein besseres Fahrverhalten.
Tourenski
Das Tourenskigehen erfreut sich aktuell großer Beliebtheit. Sei es um unverspurte Hänge zu erobern oder am Pistenrand aufzusteigen um etwas für seine Kondition zu tun. Um diesen Anforderungen Genüge zu tun, sind Tourenski meist sehr leicht, bieten aber genügend Auflagefläche um im Schnee nicht einzusinken. Steigfelle auf der Lauffläche verhindern das Zurückrutschen beim Aufstieg. Ein besonderes Merkmal ist die Tourenbindung, die das Anheben der Ferse beim Aufstieg ermöglicht.
Freeride
Hauptsächlich für den Einsatz im Tiefschnee sind die Freeride-Ski konzipiert. Sie sind sehr breit ausgelegt und verhindern damit das Einsinken. Die Schaufeln sind meist stärker nach oben gebogen. Dadurch wird das Risiko des Eintauchens der Skispitzen in den Schnee verringert.
TwinTips
Als TwinTips bezeichnet man Ski, bei denen nicht nur die Schaufel sondern auch die Enden aufgebogen sind. Daher kann man mit ihnen selbst im Tiefschnee rückwärts fahren. Sie sind besonders gut für Tricks und Sprünge im Funpark und in der Halfpipe geeignet.
Die Liste ist bei weitem unvollständig. Es gibt noch eine Reihe weiterer unterschiedlicher Typen wie Firngleiter, der Skwal, Skiboards, Rocker, usw. die eher für spezielle Einsätze geeignet sind, sich aber in größeren Stückzahlen unter den Skifahrern nicht durchgesetzt haben.